Hi!
Jemand aus dem schönen Österreich hier, der sich damit auskennt/befasst hat?
Ich plane 2 Mining Rigs aufzustellen mit je 6 Grafikkarten. Das sollte in etwa 400€ monatlich "einbringen".
So meine Frage ist, ab wann muss man versteuern? Reicht eine Angabe beim Steuerausgleich, dass ich z.B. im Jahr 2017 700€ "verdient" habe?`
Wie würde das funktionieren wenn man ein Gewerbe eröffnen würde? Könnte man dann die MWST beim Equipment/Strom einsparen?
Funktioniert das auch, wenn man weiterhin Vollzeit in der aktuellen Firma bleibt?
Kann mich hier jemand aufklären? :-)
Danke und LG!
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Comments
ich nutze mal die Gelegenheit für meinen ersten Post in diesem Forum. Also ich lebe auch in Österreich.
Ich habe mich zwar nicht direkt damit auseinander gesetezt, habe mir aber so meine Gedanken gemacht.
Als privatperson müsste es theoretisch ausreichen, wenn du beim Steuerausgleich als Nebeneinkünfte angibst. Hier stellst sich die Frage, wenn du erwerbstätig bist, nach deinem Einkommen. Es könnte sein, dass durch das zusätzliche Einkommen du in die nächsthöhere Steuerstufe kommst, ähnlich wie bei einem Nebenjob. Erfahrungsbedingt würde dich das ca. die Hälfte des zweiten Einkommens kosten.
Ein Gewerbe anmelden kannst du natürlich wenn du die Grundvorraussetzungen dafür erfüllst. Allerdings denke ich nicht, dass "reines mining" als Gewerbe angemeldet werden kann, da Gewerbe ja bekanntlich reglementiert sind.
Du könntest natürlich ein Gewerbe anmelden, für welches du keinen Gewerbeschein benötigst, also ein nicht reglementiertes Gewerbe (Reinigung?) anmelden.
Dann könntest du die Stromkosten als Betriebskosten verbuchen. Die Mehrwertsteuer würde natürlich entfallen. Aber Grafikkarten und andere Komponenten abschreiben, das ist fraglich (wofür benötigt z.B.: ein Reinigungsunternehmen Grafikkarten?).
Wenn du nicht gerade schon ein Gewerbe besitzt ist es meiner Meinung nach zu aufwendig eines zu eröffnen für 2 Rigs. Wenn du eine ganze Halle mit Rigs aufstellst sieht es schon anders aus.
Aber mal eine andere Frage. Wieso möchtest du freiwillig Steuern bezahlen für etwas, was steuerrechtlich noch nicht reglementiert ist? Vor allem in einem höchststeuerland wie Österreich, indem du eh schon für alles doppelt und dreifach Steuern bezahlst (20% Mehrwertsteuer auf alle Komponenten, Strom)?
PROBLEM ist halt nur, dass Gewerbeanmeldung und -betrieb auch etwas kostet. Sozialversicherung wird wahrscheinlich auch etwas haben wollen - zumindest die Minimumvorschreibung, die einmal zu bezahlen sein wird.
Ich denke, solange es in diesem wirklich kleinen Rahmen bleibt, würde ich mal keine Hunde scheu machen!
Ich will nicht jetzt minen und jeden Monat 100-200€ auszahlen wenn ich dann 2-3 Rigs habe.
Es geht eher darum, was wenn die Kurse in einem Jahr hochgeschossen sind und 1 Ether auf einmal 3000€ Wert ist und ich aufeinmal 50k€ hätte?
So etwas bereitet mir eben diese Sorgen/Gedanken.
Ich will nichts illegales tun.
Meinen Steuerberater habe ich auch gefragt. Da ist iwie nichts geregelt und in AT folgt das angeblich iwann in 2018/2019..
Etwas schade
Echtes Mining läuft in Österreich definitionsgemäß immer auf eine gewerbliche Tätigkeit hinaus. Das wurde auch in einigen existierenden Stellungnahmen bzw. Gutachten klar dargelegt.
Ich habe mich in letzter Zeit (zwangsläufig) intensiver damit auseinandergesetzt, da man das meiner Meinung nach nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Es gibt zwar nicht viele, aber ausreichend Informationen um das Thema steuerlich behandeln zu können. Auch wenn dabei (noch) nicht alles völlig klar ist.
Als offiziellen Startpunkt möchte ich hier einmal https://www.bmf.gv.at/steuern/kryptowaehrung_Besteuerung.html nennen.
Ich habe gestern live bei einer Unterhaötung (da es kein echtes Interview war) unseres Finanzministers dabei sein dürfen. Ein unternehmen (welches ich nicht näher nenne möchte) hat im abgelaufenen Jahr ca. 600 Millionen € Steuern abgeführt, seine Bemerkung war " ich halte das wie beim Fleischer, es könnt' ein wenig mehr sein". Es war zwar als "Schmäh" (für nicht Österreicher = Witz) gedacht, ich würde es aber als ernstgemeinten Hintergedanken einstufen.
Offensichtlich muss man etwas vorsichtiger an die Sacher herangehen als gedacht. Ich werde mir das auf der Website des bmf genauer durchlesen!
Mein Standpunkt bleibt trotzdem, solange Großkonzerne ihre Gewinne "steuerschonend" verschieben können und der Staat nichts unternimmt, solange der Staat mit den Milliarden die er einnimmt nicht wirtschafltich umgeht und nicht sinnlos verspekuliert, solange werde ich "steuerschonend" minen.
...genug Politik für heute